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Montag, 16. März 2015

Betrachtung zu „Glauben heißt Nichts wissen“


Dieser Satz wird von vielen in der unterschiedlichen Art gebraucht. Man hört ihn wenn man über den Glauben redet, aber auch wenn man über andere Sachverhalte eine Aussage trifft und behauptet man würde das glauben. In einem solchen Fall bekommt man diesen Spruch oft abwertend zu hören.

Aber betrachtet man die beiden Worte einmal in ihrer vollkommenen Bedeutung dann ergeben ganz andere Perspektiven.
Zu erst einmal was bedeutet Wissen. Wissen ist eine Gewissheit die einem befähigt eine Aussage zu treffen. Mann kann sagen das ist so und so, das verhält sich so und so, es war so und so, es wird sich so und so ergeben. Wissen ist für den Wissenden im Moment sicher. Wissen ist also gegenwärtig und kommt aus der Vergangenheit. Wissen hat nichts mit Erkenntnis und erstmals nichts mit Verstehen zu tun. Geschweige ist Wissen in die Zukunft gerichtet. Wissen bedient den Moment und nicht die Zukunft, denn das Wissen in die Zukunft projiziert kann sich ändern es ist nur bedingt unumstößlich. Auch grundlegende Naturgesetze können durch Einbeziehung von zukünftigen Erkenntnissen ihre Bedeutung ändern und den Betrachter in seinem Wissen verändern und neue Erkenntnisse und Sichtweisen zulassen.
Wie ist es aber mit dem Glauben. Der Glaube ist in die Zukunft gerichtet ohne Sicherheit, einer ständigen Veränderung unterworfen. Man glaubt es wird so sein, wird so kommen. Der Glaube ist mit der Hoffnung verbunden. Er sprengt Grenzen und hält sich nicht an der Gegenwart fest. Er ist nicht endgültig. Er lässt Entwicklungen zu. Dies trifft so wohl für ein transzentrales Ziel oder den Glauben an einen Gott, aber auch für ein zukünftiges Ereignis zu. Der Glaube kann in der Vergangenheit beginnen und in die Zukunft führen. Es gibt auch den Glauben der sich nur mit der Vergangenheit beschäftigt, aber auch aus diesem Glauben ergeben sich Schlüsse für die Zukunft.
Wenn man beide Worte gegenüber stellt. Dann ist das Wissen für viele ein Kind der Moderne. Die Geschichte der Menschheit kennt aber einen großen Zeitraum, dort wurde mehr geglaubt weil man noch nichts wusste. Wissen breitet sich aus. Die neuen Medien tragen dazu bei, dass Wissen jedem zu jeder Zeit zur Verfügung steht. Aber schon da setzt Glauben ein. Der moderne Mensch glaubt dies. Wenn er aber zu Denken anfängt, wird er erkennen, dass er Vieles glauben muss, weil sein Wissen und vor allem sein Erkennen nicht ausreicht.
Hier beginnt der Glauben und so löst sich der Gegensatz auf und man wird erkennen, das Wissen ohne Glauben und Glauben ohne Wissen nicht möglich ist. Glauben und Wissen brauchen sich, wie das Ei die Henne.[1]




[1]  © Erwin Fuessl / Illertissen

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