Der Ausdruck „Urchristentum“ findet sich erstmals ab etwa 1770 in deutschsprachiger Literatur der Aufklärung. Er beinhaltet ein Geschichtsbild, wonach das Ursprüngliche von späteren Verfremdungen frei gewesen und daher als normatives Ideal der folgenden Kirchengeschichte gegenüberzustellen sei. Trotz dieser Verfallstheorie wurde der Begriff in der historischen Forschung als Bezeichnung der Entstehungsepoche des Christentums akzeptiert. Um die darin enthaltene Wertung zu vermeiden, bevorzugen manche Historiker den Begriff „Frühchristentum“. Beide Begriffe werden jedoch synonym verwendet. Die genaue Abgrenzung der Epoche ist unabhängig vom verwendeten Begriff umstritten.