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Montag, 14. November 2016

Gelassenheit

GelassenheitGleichmutinnere Ruhe oder Gemütsruhe ist eine innere Einstellung, die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen die Fassung oder eine unvoreingenommene Haltung zu bewahren. Sie ist das Gegenteil von Unruhe, Aufgeregtheit, Nervosität und Stress.
Während Gelassenheit den emotionalen Aspekt betont, bezeichnet Besonnenheit die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen den Verstand die Oberhand behalten lässt, also den rationalen Aspekt innerer Ruhe.
In einigen mittelhochdeutschen Texten der christlichen geistlichen Literatur wird der Ausdruck gelāʒen(heit) als technischer Terminus verwendet, so beispielsweise in etlichen Predigten Meister Eckharts und anderer Autoren der sogenannten rheinländischen Mystik wie Heinrich SeuseJohannes Tauler u. v. m. Eckhart spricht in ganz ähnlichem Sinne auch von abegescheidenheit (Abgeschiedenheit), ein Loslassen von der Ichbezogenheit bezüglich des Willens meinend: Richte sich der Mensch nicht auf dieses oder jenes Seiende, sondern löse sich von jeglicher Besonderheit, sei er beim Sein und damit Gott selbst. Eckhart spricht sogar davon, der Mensch möge Gott selbst „lassen“, um gefunden zu werden: „Ez enist kein rât als guot, got ze vindenne, dan wâ man got læzet.“
Meister Eckhart hat als unmittelbaren Schritt zum gelâzen sin das gelâzen han ausgemacht
„Man muss erst lassen können, um gelassen zu sein.“
– Meister Eckhart
Man könnte auch von „Loslassen“ sprechen. Heinrich Seuse, der Schüler Eckharts, schwärmte vom gelassenen Menschen, den kein Vorher und kein Nachher zerstreut. Er lebt in einem Augenblick, im Jetzt.
Etwas unspezifischer kommt die Rede von Gelassenheit im Sinne einer allgemeinen Gottergebenheit, eines „vertrauensvollen Sich-Ergebens in den Willen Gottes“ in geistlicher Literatur vor.[5] Öfters als Entsprechung des Bekenntnisses fiat voluntas tua (Dein Wille geschehe) des Vaterunsers interpretiert, schreibt Thomas von Kempen von resignatio.
In der Gegenreformation spricht Ignatius von Loyola von der Indifferenz im Sinne von Gelassenheit.

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