Translate

Donnerstag, 24. März 2016

Passion



Ein Meisterwerk der Filmgeschichte von Passolini über das Leben und Sterben von Jesus Christus. 

Die Leidensgeschichte Jesu, seine Passion, beginnt für viele Bibelausleger „mit seiner Menschwerdung“, denn die Geburt im Stall, aber auch die Flucht nach Ägypten sind zwar weihnachtliche Motive, beinhalten aber das Leiden an der Welt und mit der Welt. Die Konflikte, die der erwachsene Jesus von Nazareth vor allem mit den Schriftgelehrten von Jerusalem durchstehen musste, werden in den Evangelien ausführlich berichtet und deuten Jesu langes Leiden an.
Alle vier Evangelien räumen der Passion einen breiten Raum ein, ganz besonders aber das Markusevangelium. Deshalb wurde dieses Evangelium schon im 19. Jahrhundert insgesamt als eine „Passionsgeschichte mit ausführlicher Einleitung“  bezeichnet.

Hinzu kommt: Jesu Verkündigung und sein prophetisches Wirken werden immer wieder von seinem eigenen Volk missverstanden; auch gerät Jesus schon vor der eigentlichen Passion in Trauerzustände. Jesus weint über die Stadt Jerusalem (Lk 19,41-44 EU). Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern Jesu verschärfen sich, die konflikthaften Situationen spitzen sich zu. Am Ende wird Jesus der Gotteslästerung bezichtigt (Mk 14,63f EU):
63 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen? 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist schuldig und muss sterben.“
Markusevangelium 14, 63.64
Damit beginnt in allen biblischen Evangelien der eigentliche Kern der Passionsüberlieferung. Von seinen Anhängern weitgehend verlassen, wird Jesus von den Hohepriestern Hannas und Kajaphas den römischen Behörden von Jerusalem übergeben. Das Todesurteil fällt der römische Prokurator Pontius Pilatus, nachdem er Jesus ein letztes Mal dem Volk präsentiert hat mit den Worten: "Ecce homo". - "Sehet, welch ein Mensch!", auch: "Da, seht ihn euch an, den Menschen!"
.
Die Evangelien des Neuen Testaments schildern ausführlich den Prozess und die anschließende Kreuzigung. Die biblische Passionsüberlieferung endet bei allen vier Evangelisten mit dem gewaltsamen Tod Jesu. Geschildert werden dann noch die Abnahme des Leichnams vom Kreuz und die Grablegung.

Für Jesu Jünger stellt die Passion, vor allem Jesu ohnmächtiges Leiden und Sterben, ein Problem dar. Wie kann Jesus, wenn er wirklich der Messias, der Christus, gar der Sohn Gottes sein soll, so enden? Warum muss er so jämmerlich sterben? Nach Markus verstanden Jesu Jünger die Verhaftung zuerst nur als Scheitern und als Bedrohung: „Da verließen ihn alle und flohen.“ (Mk 14,50 EU). Auch berichten die Evangelien nach der Kreuzigung Jesu von Flucht- und Angstreaktionen der Jünger.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts