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Freitag, 3. März 2023

Die Geburt des Christentums


Christentum im Netz


Das Christentum ist eine Weltreligion, die aus dem Judentum hervorging. Ihre Anhänger werden Christen genannt, die Gesamtheit der Christen wird auch als die Christenheit bezeichnet.

Von zentraler Bedeutung für das Christentum ist Jesus von Nazaret, ein jüdischer Wanderprediger, der etwa in den Jahren 28–30 n. Chr. auftrat und in Jerusalem hingerichtet wurde. Seine Jünger erkannten in ihm nach seiner Kreuzigung und Auferstehung den Sohn Gottes und den vom Judentum erwarteten Messias. In ihren Bekenntnissen nennen sie ihn Jesus Christus. Der Glaube an ihn ist in den Schriften des Neuen Testaments grundgelegt. Die weitaus meisten Christen glauben an einen Gott (Monotheismus) als eine Trinität, das heißt eine Wesenseinheit aus VaterSohn und Heiligem Geist. Daneben existieren innerhalb des Christentums kleinere antitrinitarische Gruppierungen.
Die zahlreichen Konfessionen bzw. Kirchen innerhalb des Christentums lassen sich in fünf Hauptgruppen zusammenfassen: die römisch-katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die protestantischen Kirchen, die anglikanischen Kirchen und die Pfingstbewegung. Mit rund 2,5 Milliarden (2022) Anhängern ist das Christentum vor dem Islam (2 Milliarden) und dem Hinduismus (1,2 Milliarden) die weltweit am weitesten verbreitete Religion.
In der antiken Welt gab es fünf christliche Patriarchate, denen jeweils die lokalen MetropolitenErzbischöfe und Bischöfe unterstellt waren: RomKonstantinopelAlexandrienAntiochien und Jerusalem. Sollte über wesentliche Lehrfragen entschieden werden, wurde ein Konzil (eine Versammlung von Bischöfen) einberufen. Das höchste Ansehen genossen die ökumenischen Konzile, in denen Bischöfe aus allen Patriarchaten zusammenkamen. Mehreren Konzilien, die sich selbst als „ökumenisch“ betrachteten, wurde dieser Status wegen mangelnder Zustimmung der Ortskirchen allerdings später aberkannt. Insgesamt gab es von 325 bis 787 sieben ökumenische Konzile, die bis heute von der katholischen, den orthodoxen, den anglikanischen und den meisten evangelischen Kirchen anerkannt werden; einige protestantische Kirchen lehnen allerdings das Zweite Konzil von Nicäa wegen seiner Aussagen über die Bilderverehrung ab.

Nach dem Konzil von Ephesos 431 n. Chr. kam es zu einer ersten Spaltung, nämlich der Abspaltung der Apostolischen Kirche des Ostens („Nestorianer“). Auf dem folgenden ökumenischen Konzil von Chalcedon wurde die Natur Christi als zugleich menschlich und göttlich definiert. Die miaphysitischen Kirchen, zu denen unter anderen die koptische Kirche, die syrisch-orthodoxe Kirche und die armenische apostolische Kirche gehören, betonen die Einigung (Enosis) der menschlichen und der göttlichen Natur Christi und lehnen die Lehre eines „zweifachen Christus“ ab, wie er im Nestorianismus vertreten wird. Die Reichskirche rezipierte die gemäßigte Zweinaturenlehre des Chalcedonense, so dass sie Bestandteil der Dogmatik der meisten heute existierenden Konfessionen ist.

In den folgenden Jahrhunderten vertiefte sich in der Reichskirche die Entfremdung zwischen der östlichen und westlichen Tradition bis zum Bruch. Die westliche Tradition entwickelte sich in der Spätantike und im frühen Mittelalter im weströmischen Reich, während die östliche Tradition in Konstantinopel, Kleinasien, Syrien und Ägypten entstand (Byzantinisches Reich). Die eigentlich dogmatischen Unterschiede bleiben zwar gering, aber die lateinische Kirche hatte in dieser Zeit Lehren entwickelt, die nicht von ökumenischen Konzilien abgesegnet worden waren (z. B. ErbsündenlehreFegefeuerFilioque, päpstlicher Primat des Papstes). Weitere Unterschiede bestanden seit langem bezüglich politischer Umgebung, Sprache und Fragen des Ritus und der Liturgie (SamstagsfastenAzyma). Die Situation spitzte sich im 11. Jahrhundert zu, so dass es 1054 zu einer gegenseitigen Exkommunikation zwischen dem Papst und dem Patriarchen von Konstantinopel kam. Dieses Datum gilt üblicherweise als Beginn des morgenländischen Schismas.

Die Westkirche erfuhr durch die Reformation des 16. Jahrhunderts eine tiefgreifende Spaltung. Die Anliegen der Reformatoren betrafen vor allem das Kirchen- und Sakramentenverständnis und die Rechtfertigungslehre. Die reformatorische Bewegung führte zu mehreren parallelen Kirchenbildungen, von denen sich im weiteren Verlauf neue Gruppierungen lösten, die in den folgenden Jahrhunderten zum Teil zu Kirchengemeinschaften zusammenfanden.
Nach ersten Ansätzen im 19. Jahrhundert (z. B. Bonner Unionskonferenzen) kam es im 20. Jahrhundert zu einer Annäherung zwischen den Konfessionen und zu Formen des Dialogs und der Zusammenarbeit, die sich unter dem Stichwort ökumenische Bewegung zusammenfassen lassen. So sehen sich heutzutage Kirchen, die die zentralen Elemente der christlichen Lehre bejahen, als Schwesterkirchen, oder sie engagieren sich in ökumenischen Foren, wie beispielsweise dem Weltkirchenrat oder der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.
Auszug aus Wikibedia

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