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Donnerstag, 6. Dezember 2018

Gedanken zum Advent




Der Advent ist eine Zeit, mit der viele Menschen ganz bestimmte Vorstellungen verbinden. Es sind Wochen, in denen Bräuche eine große Rolle spielen, eine Zeit besonderer Stimmung, der Besinnung und auch der Hektik. Wir zeigen Ihnen, was es mit dem Advent auf sich hat und was man in dieser Zeit an Traditionellem aufnehmen und wiederbeleben kann.

Der Name »Advent« kommt vom lateinischen »adventus«, was mit »Ankunft« übersetzt wird. Diese meint die Ankunft Jesu Christi. Deshalb bereiten sich die Christen in dieser Zeit auf das Hochfest der Geburt des Jesus von Nazaret (Menschwerdung Gottes) vor: auf Weihnachten. Dem Weihnachtsfest gehen vier Adventssonntage voraus und mit dem ersten Adventssonntag beginnt zugleich das neue Kirchenjahr. Der Advent erinnert in einem zweiten starken Akzent auch an die Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi.

Maria Verkündigung - Adventszeit
In seinem Ursprung entsprach der Begriff »Advent« dem griechischen Begriff »epiphaneia« (Erscheinung) und meinte die Ankunft, Anwesenheit bzw. der Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern. Aber es konnte auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken. Die Christen übernahmen diese Bezeichnung, um damit ihre besondere Beziehung zu Jesus Christus auszudrücken.
In der alten Kirche war die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit, die auf den Zeitraum zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) festgelegt war. Zudem bezeichnete man die Fastenzeit und auch die Adventszeit als »geschlossene Zeiten«, in denen weder getanzt noch gefeiert werden durfte. Auch fanden in der Zeit keine feierlichen Trauungen statt.
Die heutige Form der Adventszeit liegt im 7. Jahrhundert begründet, als Papst Gregor die Zahl der Sonntage von sechs auf vier festlegte. Die Zahl vier symbolisiert die viertausend Jahre, welche die Menschen gemäß kirchlicher Geschichtsschreibung nach dem Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten mussten. Das Konzil von Trient bestätigte später diese Regelung, nachdem sich abweichende regionale Traditionen etabliert hatten.
Die Bedeutung der Adventszeit wurde durch zwei Richtungen beeinflusst: Einerseits betonte man im gallischen Gebiet das endzeitliche Motiv der Wiederkunft Christi, welches zur Ausgestaltung des Advents als Zeit einer ernsthaften Buße führte. Andererseits gewann im römischen Einflussbereich das weihnachtlich-freudige Ankunftsmotiv der Menschwerdung Gottes an großem Einfluss. Beiden Deutungen wird an den unterschiedlichen Adventssonntagen in der Liturgie Rechnung getragen.

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