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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Babylonische Sprachverwirrung



Der Begriff Babylonische Sprachverwirrung (lateinisch: „confusio linguarum“) stammt aus 1. Mose (Genesis) 11,7–9 LUT. Danach verwirrte Gott die Erbauer des Turms zu Babel, sodass „keiner des andern Sprache verstehe“. Darin wird die Sprachenvielfalt als Gottesstrafe an der gesamten Menschheit dargestellt.
Die Bibel beschreibt den Turmbau zu Babel. Da das Vorhaben als Versuch, Gott gleichzukommen, gesehen wird, strafte er die Bauleute damit, dass nun jeder seine eigene Sprache besaß, damit keiner mehr den anderen verstand. Zuvor habe die ganze Welt eine gemeinsame Sprache gesprochen. Der Bau blieb aufgrund der Sprachprobleme unvollendet.
Die Bibel nimmt das Thema der Sprachverwirrung nochmals in der Pfingstgeschichte des Neuen Testaments in der Apostelgeschichte (2,1–13 LUT) auf. Der Heilige Geist der durch Jesus Christus ermöglichten Gottverbundenheit bewirkt dieser Erzählung zufolge ein neues Reden und Verstehen über alle Sprachgrenzen hinweg.
Auf die „Babylonische Sprachverwirrung“ wird häufig bei der Berichterstattung über die Verwaltung der Europäischen Gemeinschaft Bezug genommen, wo sich auf Grund der sprachlichen Vielfalt Mehrarbeiten und Kosten ergeben.
Die babylonische Sprachverwirrung findet auch in anderen Zusammenhängen und Abwandlungen Anwendung. So betitelte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine sprachkritische Geschichte über den „Mischmasch namens Denglisch“ mit: „Welcome in Blabylon“.

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