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Freitag, 17. August 2018

Hat die Religion eine Zukunft?




Religion und Kultur werden im 21. Jh. weiterhin relevant bleiben. Das ist die wichtigste Lehre aus dem «Clash of civilisations». Das Christentum Europas wird künftig nicht die staatstragende Rolle der Nachkriegszeit spielen, aber zwischen 60 und 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Und es wird pluriformer sein: Traditionelle Formen in den historischen Gross - kirchen werden an Bedeutung verlieren und neue Formen werden entstehen. Vorboten dazu sind die geistlichen Erneuerungsbewegungen und die kleinen kirchlichen Gemeinschaften im Katholizismus oder die Freikirchen im Protestantismus.

Nach dem irenischen Prinzip der Enzyklika Redemptoris missio Papst Johannes Pauls II. – «Die Kirche schlägt vor, sie drängt nichts auf» – werden Christen im 21. Jh. dazu beitragen können, dass Europa unter den Bedingungen der Moderne christlich geprägt bleibt. Sie werden es am ehesten tun können, indem sie in ihrem Leben das Gesicht des Gottes zeigen, an den sie glauben: des Gottes, der Gleichheit und Freiheit für alle will, sich der Armen und Schwachen, der Witwen und Waisen, des Fremden ohne Ansehen der Person annimmt und so eine Kultur der universalen Barmherzigkeit und Kompassion ermöglicht hat. Ohne diese «christlichen» Züge: könnten wir noch «Europäer» sein?

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