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Samstag, 24. Februar 2018

Gutes besser tun



Der Effektive Altruismus (abgekürzt EA) ist eine Philosophie und soziale Bewegung der frühen 2010er Jahre, die darauf abzielt, die beschränkten Ressourcen Zeit und Geld optimal einzusetzen, um das Leben möglichst vieler empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern. Als Mittel hierzu dienen empirische Erkenntnisse und rationale Argumente.

Effektive Altruisten streben danach, alle bekannten Ursachen und Maßnahmen zu berücksichtigen, um so zu handeln, dass ihr Handeln die größten positiven Auswirkungen hat. Dieser auf Evidenz basierende Ansatz unterscheidet den Effektiven Altruismus vom traditionellen Altruismus oder der klassischen Wohltätigkeit. Zu Befürwortern des Effektiven Altruismus zählen Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz, die Philosophen William MacAskill, Toby Ord, Peter SingerThomas Pogge sowie die professionelle Pokerspielerin Liv Boeree.
Wenn der Begriff der Kosten-Nutzen-Rechnung auf wohltätige Zwecke angewendet wird, bezieht sich die Kostenwirksamkeit (Kosten-Wirksamkeits-Analyse) auf die Menge an Gutem, die pro Euro erreicht wird. Zum Beispiel kann die Wirtschaftlichkeit von Interventionen im Gesundheitsbereich in qualitätskorrigierten Lebensjahren (zusätzliche Lebensjahre bei voller Gesundheit) gemessen werden.
Effektives Spenden ist ein wichtiger Bestandteil des Effektiven Altruismus, weil einige Wohltätigkeitsorganisationen weitaus effektiver sind als andere. Hinzu kommt, dass einige Hilfsorganisationen ihre Ziele schlicht verfehlen. Unter den übrigen Organisationen erzielen einige weit bessere Ergebnisse mit weniger Geld als andere. Forscher der Organisation GiveWell haben errechnet, dass einige wohltätige Organisationen hunderte oder sogar tausende Male effektiver sind als andere.
Obwohl Wirtschaftlichkeit ein relativ neues Konzept im Bereich der Wohlfahrt ist, wird es häufig von Ökonomen verwendet. Viele Effektive Altruisten kommen aus der Philosophie, den Wirtschaftswissenschaften, der Mathematik oder aus Bereichen, die rationales und quantitatives Denken bevorzugen.
Effektive Altruisten betrachten auch die Kapazität von Hilfsorganisationen zusätzliche finanzielle Mittel effektiv einzusetzen (englisch room for more funding). Diesem Gedanken folgend sollten Hilfsorganisationen nicht primär danach ausgewählt werden, was sie schon erreicht haben, sondern was sie zukünftig mit einer Spende erreichen können.


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