Ernst Bloch ist der Philosoph der „konkreten Utopien“, der Tagträume, des Prinzip Hoffnung. Im Zentrum seines Denkens steht der über sich hinausdenkende Mensch. Das Bewusstsein des Menschen ist nicht nur das Produkt seines Seins, es ist vielmehr mit „Überschuss“ ausgestattet. Dieser „Überschuss“ findet seinen Ausdruck in den sozialen, ökonomischen und religiösen Utopien, in der bildenden Kunst, in der Musik und in den Tagträumen.
Als Marxist sieht Bloch im Sozialismus und Kommunismus die Instrumente, diesen „Überschuss“ in die Tat umzusetzen. Untypisch für einen Marxisten ist seine starke Hinwendung zur Metaphysik. Im Zentrum seiner Überlegungen steht dabei das „Noch-Nicht-Gewordene“, das für unser „Jetzt“ kennzeichnend ist. Der Mensch, die Gesellschaft ist „noch nicht bei sich angekommen“, weil wir noch Mangel fühlen. Alles Seiende umgibt jedoch ein „Bedeutungshof“ seiner unrealisierten Möglichkeiten, der uns „auf den Weg bringen“ kann, das „Noch-Nicht-Haben“ in ein Haben, das „Noch-Nicht-Sein“ in ein Sein und das „Noch-Nicht-Bewusste“ in ein Bewusstes umzuwandeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen