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Sonntag, 7. August 2016

Benedikt - der deutsche Papst


Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl ist Benedikt XVI. auch mit Vertretern des Judentums (Rom, Köln, Wien) sowie muslimischer Gemeinden (Köln) zusammengetroffen. Dabei betonte er stets, den Dialog der Religionen und Kulturen in der Tradition des Zweiten Vatikanischen Konzils (vgl. dessen Erklärung Nostra aetate) und seines Vorgängers – Johannes Pauls II. – fortsetzen zu wollen.


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Der Philosoph Hans Albert untersuchte Joseph Ratzingers Methoden mit Problemen umzugehen, und wirft ihm „eine willkürliche Beschränkung des Vernunftgebrauchs im Sinne des Glaubens“ vor,sowie Argumentationen auf der Basis von begrifflichen Konfusionen, die ein Erkenntnisprivileg des Gläubigen voraussetzten.

Nach dem Verzicht auf das Papstamt äußerte der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon in einem Interview, Benedikt XVI. habe zur „Überwindung der Herausforderungen unserer Zeit“ beigetragen und viel für den interreligiösen Dialog unternommen.

Jesusbild und Theologie

Das unter Verzicht auf lehramtliche Autorität 2007 veröffentlichte Buch Jesus von Nazareth. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung sowie der Folgeband wurden als persönliches Glaubenszeugnis und „theologisches Lesebuch“ (so eine Charakterisierung Joseph Ratzingers selbst) geschätzt. Der Versuch, historisch-kritische und theologische Exegese zu verbinden, wurde innerhalb der historischen Jesusforschung teils als prinzipiell wichtige Erweiterung begrüßt. In dieser Form wurde er jedoch weitgehend als methodisch unzureichend, unzulässige Vereinheitlichung der Evangelien vom Johannesevangelium her und „kritiklose[s] Vertrauen“ in die Quellen eingeordnet und selten direkt aufgegriffen.

Der Papst jedoch weist in seinem Jesus-Buch oft auf Differenzen hin, mit denen die Verfasser der Evangelien in ihrer Überlieferung die Gestalt Jesu aufbewahrt hätten. Er sieht in der johanneischen Inkarnationstheologie („Mensch-werden Gottes“ – das Sein Gottes in Mensch als Erlösende) und der paulinischen Kreuzestheologie (das Tun Gottes in Kreuz und Auferstehung als Erlösung der Menschen) nicht synthetisierbare Polaritäten der gleichen Wahrheit, die „nur in ihrem Zueinander auf das Ganze verweisen“. Durch seine auch im Jesus-Buch vertretene These, dass Jesus mit seiner Botschaft und seinem Werk identisch sei (Ineinandergreifen von Sein und Tun Jesu), entdeckt er aber Einheitsmomente beider historischen Wege der Christologie, die im Jesus-Buch so besonders hervorgehoben werden.

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