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Dienstag, 8. März 2016

Abgehängt


"Wir haben kein Kreuz. Wir wollen das nicht" sagt ein kleiner Junge als er das Kreuz im Wohnzimmer der Großeltern hängen sieht.

Abgehängt - Stille - Nachdenken.


Was ist passiert, man hat das Kreuz abgehängt. Wieso? Es hatte doch über Jahrzehnte seinen Platz. Eine Frage eine Situation, die heute millionenfach vollzogen wurde und noch wird.  Das Abhängen ist der Schluss in einer Reihe von Schritten, die zu dieser Aktion führen. 

Dafür gibt es viele Gründe und als Ausrede müssen viele Gründe herhalten, die wahr und auch nicht wahr sind. Einen findet man immer. Im Zentrum steht aber: " Dieser Gott und dieser Christus soll für mich keine Rolle mehr spielen! Ich brauche ihn nicht mehr. Das regel ich wie immer selber. Wozu brauche ich ihn noch? " 

" Er war mir oder uns eigentlich nie nützlich. Geholfen hat er auch nie." 
" Er passt nicht mehr zu mir und schon gar nicht zu meinen Freunden."

" Die ganze zeit, wenn ich im Netz oder im Fernsehen zappe sagt jeder das Gleiche. Das ist doch ein Scheiß mit dieser Kirche, Schwule und Pädophilie, Prunk und Zaster." 
"Weg damit lügen kann ich auch selbst, dazu brauche ich keine Kirche."

Oder?

Was wird aus mir wenn ich in meinen Gedanken niemanden mehr fragen kann auch wenn er keine Antworten gibt? Der mich so annimmt wie ich bin. Mich nicht ständig verändern will.

Was wird aus uns wenn ich mir nicht mehr so sicher bin und alles einmal so und einmal so ist? Wenn diese Beliebigkeit uns zu Boden drückt, weil wir am Suchen sind. Nichts mehr finden und unseren Blick nicht mehr nach vorne richten können, geschweige denn nach oben?

Was wird aus den Menschen, wenn sie durch das goldenen Kalb nicht mehr sehen, das sie das falsche Bild verehren und in den Mittelpunkt gestellt haben?

Abgehängt

Haben wir nicht auch unsere Zukunft abgehängt? Was bleibt wenn wir an unser Ende kommen und wir uns entscheiden haben, dass es für immer aus ist. Wirklich Nicht´s?

Abgehängt

Wenn wir schon das Kreuz im Haus abgehängt haben, dann sollten wir zumindest unseren Nachkommen und Kindern die Chance geben, dass sie irgendwann auch aus eigener Erkenntnis den gleichen Schritt tun können. Unsere Eltern und Großeltern haben das auch getan. Bis zum Zeitpunkt ihrer freien Entscheidung, täte es uns allen gut, wenn wir den Kindern die Möglichkeit geben würden, das sie sich mit diesem Kreuz von Kindesbeinen an vertraut machen. Nur so ist eine freie Entscheidung möglich. 

Dieses Vertraut machen beginnt schon bald. Denn mit Gott und mit seiner Religion beschäftigt sich der Menschen schon von Anfang an. In den ersten Jahren. Geist, Seele und Körper brauchen ihn. Mit Verstand alleine werden wir ihm und uns selbst nicht gerecht. Wer Gott mit dem Verstand sucht wählt die falschen Mittel. Das ist so wie mit dem Bergsteiger der ein Segel mit in die Berge nimmt. Er wird damit nicht auf den Gipfel kommen. 

Wer die Seele nicht nährt verhungert im Inneren, er verkümmert und wird allmählich zu einem Kümmernis. Das Recht auf ein gesamtes Wohlbefinden an Leib und Leben hat ein Jeder, auch unsere Kinder. Deshalb ist Abhängen keine Lösung - so wie Aufhängen beim Menschen keine Lösung ist.

Erwin Füßl
efuessl@t-online.de

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