Translate

Mittwoch, 19. März 2025

Pius XII.

 


Pius XII. (lateinisch Pius PP. XII; bürgerlich Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli [euˈdʒɛːnjo maˈriːa dʒuˈzɛppe dʒoˈvanni paˈtʃɛlli]; * 2. März 1876 in Rom; † 9. Oktober 1958 in Castel Gandolfo) war ein italienischer Priester und Diplomat. Er war vom 2. März 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1958 der 260. Bischof von Rom (Papst) und damit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sowie das zweite Staatsoberhaupt der Vatikanstadt.

Eugenio Pacelli wurde am 2. März 1876 in Rom geboren und zwei Tage darauf in der Pfarrkirche San Celso e Giuliano in Rom von seinem Onkel Don Giuseppe Pacelli getauft. Er stammte aus einer Juristen- und Beamtenfamilie, die seit Generationen mit dem Heiligen Stuhl verbunden war: Sein Großvater Marcantonio Pacelli (1804–1902) war Mitgründer des Osservatore Romano und von 1850 bis 1870 Vize-Innenminister im Kirchenstaat und ein Cousin des Kurienkardinals Prospero Caterini. Sein Vater Filippo Pacelli (1837–1916) war Rechtsanwalt für den Heiligen Stuhl während der ungeklärten „römischen Frage“ und an der Kodifizierung des kanonischen Rechts beteiligt. In Anerkennung dafür erhob ihn Pius XI. 1929 zum erblichen Marchese des päpstlichen Adels.[1] Pacellis Mutter war Virginia Pacelli, geb. Grazioso (1844–1920). Eugenio war ihr zweiter Sohn nach Francesco und hatte noch zwei jüngere Schwestern, Giuseppa Mengarini und Elisabetta Rossignani. Francesco (1872–1935) war als päpstlicher Diplomat maßgeblich an den Verhandlungen über die Lateranverträge beteiligt. Dessen ältester Sohn Carlo Pacelli (1903-1970), Berater der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls, wurde mit Zustimmung Mussolinis am 23. November 1941 vom italienischen König Viktor Emanuel III. in den erblichen italienischen Fürstenstand (Principe Pacelli) erhoben.

Eugenio Pacelli besuchte das staatliche Gymnasium Liceo Ennio Quirino Visconti in Rom, war dort stets Klassenbester und wurde daraufhin als Hochbegabter von Kardinal Vincenzo Vannutelli, einem Freund seines Vaters, gefördert. Zu seinen Vorlieben gehörten Reiten, Schwimmen und klassische Musik; er spielte Violone. Nach dem Schulabschluss 1894 studierte er zuerst Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana und am Almo Collegio Capranica, anschließend katholische Theologie am päpstlichen Institut Sant’Apollinare. Er war ein Jahr lang Gasthörer an der staatlichen Universität La Sapienza, unter anderem bei dem deutschen Althistoriker Karl Julius Beloch. Seit dem zweiten Semester durfte er wegen Gesundheitsproblemen bis zum Examen 1899 mit päpstlicher Sondererlaubnis zuhause wohnen.

Am 2. April 1899, einem Ostersonntag, weihte Francesco di Paola Cassetta, der Vertreter des Kardinalvikars von Rom und lateinischer Patriarch von Antiochien, Pacelli zum Priester. 1901 wurde Pacelli zum Dr. theol. promoviert. Noch im selben Jahr trat er auf Empfehlung Vannutellis in den Dienst des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Mariano Rampolla del Tindaro. 1902 wurde er zum Dr. iur. can. promoviert. Damit hatte er sich für eine Karriere als Kirchendiplomat in seiner Familientradition entschieden. Am 3. Oktober 1903 wurde er Minutant (Sachbearbeiter) in der neu geschaffenen Kongregation für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten unter Pietro Gasparri, mit dem er den 1917 approbierten Codex Iuris Canonici, das erste gesamtkirchliche Gesetzbuch, ausarbeitete. 1908 lehnte Pacelli auf Wunsch des Papstes eine Berufung an die Katholische Universität von Amerika in Washington, D.C. ab. 1909 wurde er Professor an der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom. Von 1909 bis 1914 war er zudem Professor für kanonisches Recht am Institut Sant’Apollinare.

Am 7. März 1911 wurde er Gasparris Untersekretär, am 1. Februar 1914 Sekretär als Nachfolger von Umberto Benigni. Ob er auch an dessen Geheimdienst Sodalitium Pianum beteiligt war, ist umstritten.

Seit 1912 war Pacelli Konsultor für das Heilige Offizium. Im Juni 1914 erreichte er ein Konkordat mit dem damaligen Königreich Serbien und erwarb sich damit den Ruf eines Spezialisten für solche Verträge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts