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Dienstag, 19. Oktober 2021

Kolleg der Schulbrüder in Illertissen


Die Schulbrüder vom Orden des Heiligen Johannes von La Salle sind eine katholische Ordensgemeinschaft, die vornehmlich Laienbrüder aufnimmt. Als Neuerungen führten die Schulbrüder, abgekürzt FSC, lateinisch Fratres Scholarum Christianorum, in ihren Schulen den Unterricht in Klassen und als Unterrichtssprache Französisch statt Latein ein und verboten körperliche Strafen. Sie wurden von den Jansenisten angefeindet und erhielten erst am 28. September 1724 von Ludwig XV. die königliche und am 26. Januar 1725 durch Benedikt XIII. die päpstliche Approbation.

1925 begannen die Schulbrüder in Illertissen mit dem Unterricht an ihrer neu erbauten Ordensschule. 1968 wurden die ersten weiblichen Schüler aufgenommen (Beginn der Koedukation). Seit 1990 befindet sich das Gymnasium in der Trägerschaft des „Schulwerks der Diözese Augsburg“.

Ausbildungsausrichtung

Das Gymnasium bietet zwei Ausrichtungen im Rahmen eines achtjährigen Gymnasiums an.

  1. Sprachliches Gymnasium (SG)
  2. Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG)

Grundsätze und Bildungszie

Jean-Baptiste de la Salle

Die katholische Schule versucht den Unterricht auf der Grundlage eines christlichen Menschen- und Weltbildes zu erteilen und den Schülern Anregungen zur Orientierung an christlichen Glaubens- und Wertvorstellungen zu geben.

Die Bildungsziele sind:

  • Selbstkompetenz bzw. personale Kompetenz (Selbstständigkeit, Urteilsfähigkeit, Ausdauer, Leistungsbereitschaft, Eigeninitiative)
  • Sozialkompetenz (Teamfähigkeit, Toleranz, die Fähigkeit zur Konfliktlösung und die Bereitschaft, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen: soziales und intellektuelles Lernen sollen Hand in Hand gehen.)
  • Ethische Kompetenz (indem Schüler nicht nur Werte kennenlernen, sondern auch das Werten lernen und so zu Urteilsfähigkeit gelangen und den Sinn des eigenen Handelns reflektieren)
  • Fachliche Kompetenz (um auf Studium und Beruf vorbereitet zu sein).

Auf einer Gedenktafel am ersten Erweiterungsbau steht der Leitgedanke der Schule Pro deo, juventute et patria. Nicht zu verwechseln mit dem Kriegsorden des Ersten Weltkrieges Pro Deo et Patria.



Aktivitäten

  • Unterstufenchor
  • Marionettentheater
  • Roboterbau
  • Chorkids
  • Kammer Kolleg Orchester
  • und weitere verschiedene Vokal- und Orchesterensembles

Schulausschluss nach Kirchenaustritt erwogen[

Überregionale Aufmerksamkeit erhielt das Gymnasium im April 2010, als nach dem Kirchenaustritt einer 17-Jährigen deren Schulausschluss angestrebt wurde. Der Schulleiter Manfred Schöpplein beantragte beim Schulträger den Verweis der Zehntklässlerin von der Schule, weil sie mit dem Austritt aus der katholischen Kirche den Schulvertrag verletzt habe.[2][3] Die Schule nimmt auch konfessionslose Schüler auf, weil sie das einzige Gymnasium der oberschwäbischen Kleinstadt ist. Zum Fall der 17-Jährigen erklärte die Diözese Augsburg aber, es sei ein Unterschied, ob man von vornherein nicht dazugehöre oder sich bewusst abwende. Durch die Berichterstattung wurde bekannt, dass das kirchliche Gymnasium im Jahr 2009 Zuschüsse in Höhe von 940.000 Euro durch den Landkreis Neu-Ulm sowie Zuschüsse des Bayerischen Kultusministeriums in nicht genannter Höhe erhielt. Der Landrat des Landkreises Neu-Ulm, Erich Josef Geßner (CSU), und die örtliche Bundestagsabgeordnete der Grünen, Ekin Deligöz, forderten den Schulträger in öffentlichen Stellungnahmen auf, von einem Schulverweis abzusehen.





Am 5. Mai 2010 gab der Schulträger bekannt, dass die Schülerin weiter am Kolleg verbleiben könne, weil „das Vertrauensverhältnis gestört, aber nicht zerrüttet“ sei und das Schulverhältnis trotz des Austritts in „gedeihlicher Weise“ fortgesetzt werden könne.


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