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Montag, 22. April 2024

Wie hast Du´s mit der Religion - Gibt es einen Gott?




Der protestantisch erzogene Goethe habe sich zeitlebens vor allem mit dem Christentum intensiv auseinandergesetzt. "Er war ein exzellenter Bibelkenner und religiös, ohne dabei einer bestimmten Konfession anzuhängen." Die Theologie des Kreuzes und der Erlösung durch Gnade habe er allerdings "kategorisch abgelehnt". Stattdessen sah er den Menschen allein durch seine Existenz als tätiges Wesen gerechtfertigt und im Christentum "eine zur Menschenwürde führende Religion".

Bei seiner späteren Beschäftigung mit dem Islam habe Goethe den Koran in erster Linie historisch verstanden, um zu den Anfängen dieser Religion vorzudringen. Vor diesem Hintergrund sei der Kommentar zum "West-östlichen Divan" so etwas wie eine Kulturgeschichte des Orients, erläuterte Golz. Dagegen habe das Judentum für Goethe kaum eine Rolle gespielt. Dennoch sah er im Alten Testament "ein beispielloses poetisches Dokument und eines der großen Zeugnisse der Weltgeschichte".
Goethes tolerante Haltung zur Religion und zu religiösen Fragen habe auch sein persönliches Leben geprägt. Obwohl sich der Dichter als "dezidierter Nichtchrist" verstand, habe er sich den Regularien der Kirche nicht entzogen, sagte Golz unter Hinweis auf Goethes kirchliche Hochzeit und die evangelische Taufe seiner Kinder.
Auszug aus dem evangelischen Pressedienst

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