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Donnerstag, 4. Juli 2019

Das Geschäft mit dem Glück





Nach einer langen Periode eher mäßigen Interesses hat das Thema ‚Glück’ in der jüngeren Vergangenheit ein beachtliches Comeback in der internationalen philosophischen Diskussion erlebt.
Die Ethik, so argumentieren die Betreiber dieser Wiederkehr, habe sich zu lange auf eine zu enge Auffassung ihres Gegenstandes festgelegt – auf Moralbegründung – und ein außerordentlich wichtiges Thema ignoriert: eben das menschliche Glück. Sie habe sich damit von gerade dem Anliegen abgewandt, unter dem sie bei Sokrates, Platon und Aristoteles angetreten sei und aus dem sie ihre Daseinsberechtigung geschöpft habe.

Auf die Ursachen und Gründe für das lange Desinteresse am Glück kann hier ebenso wenig eingegangen werden wie auf die Ursachen und Gründe für das Wiedererwachen des Interesses. Stattdessen ist darauf hinzuweisen, dass die philosophische Wiederkehr des Glücks mit einem großen Interesse an dieser Thematik auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen zusammenfällt. Gemeint ist hier zum einen der Boom populärer Ratgeber und die sonstige ubiquitäre mediale Präsenz des Themas; zum anderen die intensive und extensive fachwissenschaftliche Beschäftigung mit ihm. Von Philosophen weitgehend unbemerkt, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein breites Forschungsfeld etabliert, das unter dem Label ‚empirische Glücksforschung‘ zusammengefasst wird.

Der Eingang aus einer philosophischen Vorlesung der Uni Münster aus dem Jahr 2010 versucht sich dem Glück zu näheren

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