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Freitag, 23. September 2016

Taizé


Die Communauté de Taizé [te.ˈze] (Gemeinschaft von Taizé) ist ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé, ungefähr zehn Kilometer nördlich von Cluny, Saône-et-Loire, Frankreich. Bekannt ist sie vor allem durch die in Taizé und verschiedenen anderen Orten ausgerichteten ökumenischen Jugendtreffen, zu denen Tausende Besucher vieler Nationalitäten und Konfessionen kommen. Der Gründer und bis zu seiner Ermordung im Jahr 2005 als Prior der Gemeinschaft tätige Roger Schutz trug maßgeblich zu der heutigen Popularität bei, die sich ungebrochen fortsetzt.


Bei seiner Ankunft 1940 in Taizé kaufte Roger Schutz zunächst ein Haus, in dem er Kriegsflüchtlinge aufnahm. 1942 floh er vor der Gestapo, kehrte jedoch mit drei Freunden nach der Befreiung im Herbst 1944 wieder nach Taizé zurück.In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg besuchten sie oft Kriegsgefangene eines nahen Gefangenenlagers und konnten mit der Zeit auch das Vertrauen der Wachen so weit gewinnen, dass sie Gefangene zum sonntäglichen Gottesdienst einladen durften.

1949 beschlossen die Brüder, deren Zahl weiter angewachsen war, sich endgültig dem gemeinsamen einfachen Leben in Ehelosigkeit zu verschreiben. Am Ostersonntag, dem 17. April 1949, legten die ersten sieben Brüder, Roger Schutz, Max Thurian, Pierre Souvairan, Daniel de Montmollin, Robert Giscard, Axel Lochen und Albert Lacour ihr Gelübde ab. Die ersten Brüder waren alle evangelische Christen.

Beim katholischen Ortsbischof holten sie die Erlaubnis ein, die romanische Dorfkirche mitnutzen zu dürfen. Der Bischof wurde von dem damaligen päpstlichen Nuntius und späteren Papst Johannes XXIII. in dieser Entscheidung bestärkt. Nachdem schon die ersten katholischen Brüder in der Gemeinschaft mitgelebt hatten, legte Ostern 1969 ein junger belgischer Arzt als erster Katholik seine Versprechen ab. 

François Kardinal Marty, der damalige Erzbischof von Paris, gab dazu sein Einverständnis.Damit wurde die Communauté de Taizé „die erste ökumenische Brüdergemeinschaft der Kirchengeschichte.

Heute gehören etwa 100 Brüder zur Communauté. Die Brüder sind „Katholiken oder Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen. Sie stammen aus über fünfundzwanzig Ländern. Durch ihr Dasein selbst ist die Communauté ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.

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